Abenteuer Kilimanjaro - ToB on the Top

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21. Juni 2010 - 2. Tag

Ankommen, – Erholen, - Entspannen. Wunderbare Einstimmung auf Afrika durch eine geführte Wanderung in der näheren Umgebung bei der wir u. a. eine Schlangenfarm besuchen

Ein Gigger allein kann uns noch nicht wecken. Zum Glück hat er in der Umgebung ein Dutzend Freunde. Also: Auf in den Tag!

Es gibt ein gutes Frühstück am Morgen, Toast, Marmelade, Obst (frisch und lecker) und Kaffee, nicht zu vergessen: How do you like your eggs? Diese Frage sollte uns bis zum letzten Tag begleiten. Ach, immer diese Entscheidungen.

Eine junge Frau wartet auf uns, um mit uns die geplante Tour zu machen, von der wir nicht wissen, was uns erwartet. "Besuch einer Schlangenfarm" steht auf dem Programm. Wir gehen nur wenige Schritte außerhalb der Lodgeanlage den Berg hinauf, in Richtung Eingang des Meru-Nationalparks, wo wir in der Schlangenfarm von Alligatoren, grünen Mambas und einem etwas maulfaulen Führer erwartet werden, der erst auftaut, als er ein großzügiges Trinkgeld bekam. (Helga meint, das stimmt so nicht. Ja, wahrscheinlich war ich so fasziniert von den Schlangen und hab eh das meiste nicht verstanden, was er erzählt) Wir erfahren, dass die zumeist giftigen Schlangen hier gehalten und vermehrt werden, um an Labors verkauft zu werden, um Serum herzustellen. Es gibt außerdem noch viele Volieren mit Kleingetier, Geckos usw, die gezüchtet und verkauft werden (auch an entsprechende Fans nach Europa).

Der Ort, an dem wir uns befinden, heißt Usa River, wie wir jetzt erfahren. Wir gehen mit unserer Führerin durch den Ort (niemals hätte ich die weit auseinander und verstreut liegenden Hütten inmitten von Bananen- und Kaffeeplantagen als zusammen hängenden Ort angesehen, aber es ist wohl so.). Es gibt viele Kinder, die uns bestaunen – wir staunen zurück (angesichts der Vielzahl kleiner fröhlicher Dreckspatzen).

Unsere Führerin führt uns durch den Regenwald zu einer Frau, die uns zeigt, wie man richtig guten Kaffee zubereitet, vom Pflücken über Stampfen und Rösten, Mahlen, zum Kochen, und dann dürfen wir probieren. Der Kaffee ist wirklich sehr lecker. Ein Haus weiter (Haus? - pah! Eine pittoreske Holzhütte) bekommen wir ein traditionelles Essen mit Mais, Spinat und Bohnen. Die zur Familie gehörenden Kinder (und wahrscheinlich noch etliche Nachbarskinder) laben sich derweil an Haribo Colorado, die uns ein kleiner etwa fünfjähriger Charmeur abgeluchst hat. Weiter gehts einen wunderschönen Weg durch den Regenwald, mit echten Affen (Blackwhite Colobus, in Sansibar sollten wir ihre Vetterinnen treffen, Red Colobus), Riesenbäume, Farne, tolle und unbekannte Blumen – und Frauen, die mit schmutziger Wäsche einen ewig langen Weg ins Tal zur Flussquelle gehen müssen, dort in Eimern waschen, um das Flusswasser nicht zu verschmutzen, und die nassen Sachen auf dem Kopf den Berg wieder hoch ewig zurück tragen müssen.

Es ist heiß und wir freuen uns (unsere Führerin noch mehr), dass uns ein Fahrer am Highway wieder aufgabelt und zurück zur Lodge bringt. Unterwegs schert er ganz plötzlich nach rechts aus, hält am Straßenrand und ruft uns aufgeregt zu: Here, you can see Mount Kilimanjaro. Wir stürzen aus dem Auto, Helga greift zum Fotoapparat. WO IST ER? Der Fahrer strahlt uns an und zeigt Richtung Himmel, wo wir weit über den Wolken den majestätischen Gipfel des Kili-Massivs sehen, der erste Blick auf unser Ziel. Wir sind tief beeindruckt.
In der Lodge angekommen hüpfen wir das erste Mal in den Swimming Pool, ein kühles Vergnügen. Noch vor dem Abendessen fällt der Strom aus, der Generator gibt zeitgleich seinen Geist auf, und so sitzen wir bei Kerzenlicht romantisch im Dunkeln. Also Bettruhe! Und morgen wartet ja auch der erste anstrengende Teil unserer Reise auf uns.