Ein Morgen wie im Bilderbuch – strahlender Sonnenschein! Wir überqueren wieder das kleine Flussbett, dann liegt eine echte Herausforderung vor uns. Über die Barranco-Wand klettern wir relativ schnell und steil nach oben. Es gibt nicht wirklich einen Weg, die Träger haben unsere größte Bewunderung! Es macht aber Spaß, obwohl man sich jeden Tritt suchen muss – kein Seil oder Trittsicherung, wie es in den Alpen an solchen Stellen üblich ist.
Auf der Höhe haben wir dann einen wunderschönen Blick, einerseits zum Meru, der sich wie so oft mit einer Wolkendecke an den Füßen umhüllt, zum andern hoch zu unserem Ziel, dem Kili. Es ist ein schöner Platz, um eine Pause zu machen – auch viele der mit uns wandernden Gruppen finden das, und alle sind eifrig am Fotografieren. Wir lernen ein holländisches Ehepaar kennen und Leute aus Norwegen, eine Gruppe junger Leute aus Südafrika, die wir später am Gipfel wieder treffen sollten, und eine Gruppe Ossis, unüberhörbar ....
Die für diese Etappe angegebenen "nur" 300 Höhenmeter haben uns schon etwas irritiert. Tatsächlich laufen wir während des Tages zusätzlich ca 500 HM hoch und runter, die in der Beschreibung einfach nicht mitgerechnet werden, u.a. durch einen mehr oder weniger ausgetrockneten Wasserfall steil bergab. Obwohl hier die Träger den Weg schon zweimal gemacht haben, um zum einen die Sachen ins Camp zu tragen, zum andern vom Talgrund frisches Wasser den Berg hochzuschleppen, kommt uns nun einer unserer Jungs netterweise entgegen, nimmt uns unsere Rucksäcke ab und schleppt sie auf der andern Seite hoch. Nette Menschen, diese Porter!